Von Justine Pédussel

 

« Wie andere haben wir festgestellt, dass die Nachfrage nach bilingualen Bildungsangeboten in Berlin wächst und die Kapazitäten der École Voltaire und der vier deutsch-französischen Zweige der Staatlichen Europa-Schule Berlin übersteigt. Es war daher notwendig zu reagieren, um die Situation in Berlin und in Deutschland zu verbessern. Unser Ziel ist nicht, Politiker oder Schulen zu ersetzen, sondern sie aufzufordern, effizienter und aufmerksamer zu sein », erklärt die Initiative Avenir-Zukunft (IAZ) auf ihrer Internetseite.

 

2015 hat der Verein eine Befragung von rund 400 deutsch-französischen Familien zur Situation der freien Plätze in deutsch-französischen Kitas und Schulen durchgeführt. Von Interesse war, was sich diese Familien für die Bildung ihrer Kinder wünschen. Die Studie zeigte, dass der Bedarf an deutsch-französischen Kitas und Schulen in Berlin so hoch ist, dass sogar die Eröffnung einer zusätzlichen Europa-Schule den Bedarf nicht decken würde. Im Anschluss wurde die Studie veröffentlicht und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk, der französischen Botschaft und dem Senat in Berlin vorgelegt.

 

Seit 2014 besuchen die Mitglieder der IAZ deutsch-französische Kitas in Norddeutschland, um herauszufinden, wie sie den Alltag meistern. Schon 30 Kitas hat die IAZ daraufhin vernetzt und lädt Eltern, Erzieher und Verantwortliche der Einrichtungen regelmäßig zu öffentlichen Konferenzen und Workshops ein, um sich über Themen wie einen zweisprachigen pädagogischen Ansatz, Gleichstellung oder die Anerkennung von Abschlüssen auszutauschen, erklärt Philippe Loiseau, einer der Gründer der IAZ.

 

Weiterhin versucht die IAZ durch Kollaborationen mit Schulen mehr Angebote für zweisprachige Kindern zu schaffen, jedoch haben viele weiterhin keinen Platz. Die Lösung dafür? Mehr bilinguale Schulen und neue Angebote, sagt Loiseau. Als ein Ansatz dafür hat die IAZ beispielsweise das „Berliner Bildungsprogramm für Kitas“ nach Französisch übersetzt. Dieses Dokument des Berliner Senats ist die Grundlage für die frühpädagogische Arbeit in den rund 2.300 Kitas. Mit der Übersetzung möchte die IAZ das deutsche Bildungsprogramm für frankophone Erziehern, die in Berlin arbeiten möchten, verständlicher machen und so auch einen Beitrag zu einer stärkeren deutsch-französische Zusammenarbeit leisten.

 

 

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Par Redaktion ParisBerlin le 26 mars 2018